Chronik
In Lissabon setzten sich im Jahr 1755 zwei Männer zu einer Partie Schach zusammen. Als sie aufhörten zu spielen, war die Stadt inzwischen durch ein Erdbeben zerstört worden. Eine Legende – wenn nicht wahr, so doch zumindest treffend erfunden. Man muß sie so verstehen, daß man beim Schachspiel eben alles vergessen kann. Das ist der Zauber und die unheimliche Faszination, die im „königlichen Spiel“ steckt.
Der Sieg des deutschen Schachvorkämpfers Adolf Andersen im ersten, noch inoffiziellen Weltmeisterturnier 1851 in London löste in Deutschland die erste große Welle der Schachbegeisterung aus. Das Schachspiel trat aus seiner ritterlichen Exklusivität heraus. Eine regelrechte Schachrevolution begann in Deutschland mit dem Sieg des deutschen Dr. Emanuel Lasker 1894 über den damaligen österreichischen Weltmeister Wilhelm Steinitz. Dr. Lasker behielt den Weltmeister-Titel 27 Jahre lang! Viele Schachvereine wurden in dieser Zeit gegründet, besonders in Großstädten. Nach mündlicher Überlieferung soll es schon vor dem zweiten Weltkrieg auch in Vaihingen eine kleine Gruppe Schachspieler gegeben haben, die sich unregelmäßig trafen.
1953 Im Frühjahr 1953 beschlossen die Vaihinger Bürger Michael Holtz, Dr. Peter Frommherz, Carl Lindgren und Peter Conradt, zur intensiven und systematischen Pflege des Schachsports einen Verein mit festem Spiellokal zu gründen. So wurde durch diese Initiatoren am 15.April 1953 im Café Mayer die Schachvereinigung Vaihingen/Enz gegründet. Neben den Initiatoren schlossen sich noch Heinrich Haidle, Josef Kreuzwieser, Gerd Siegmund, Karl Dietrich, Bernd Iglitz, Leopold Jany, Walter Schnitzler, Werner Fisch und die unvergeßliche Mia Mayer dem Verein an. Erste Vorsitzender wurde Michael Holtz, Schriftführer Carl Lindgren und Kassier Walter Schnitzler. Spielabend war jeden Freitag im Café Mayer. Die zunächst drei vorhandenen Schachspiele vermehrten sich rasch durch die opferfreudigen Mitglieder.
Im August 1953 wurde der inzwischen 20 Mitglieder starke Verein dem Schachverband Württemberg-Hohenzollern gemeldet. Wie staunte der Vorstand, als die Schachvereinigung gleich in die A-Klasse eingestuft wurde. Mit einer Mischung aus Spannung und Mut trat man am 20.9.1953 zum ersten Schachwettkampf gegen Ludwigsburg IV an – und gewann 7 : 1!
Um diese Mannschaftskämpfe überhaupt austragen zu können, waren natürlich komplette Spielgarnituren erforderlich. Die Anschaffung verschlang ca. 350 DM aus dem jungen Vereinsetat. Der Verein stellte dazu am 22.9.1953 seinen ersten Antrag an die Stadt Vaihingen/Enz um entsprechende Zuschußmittel. Aus den vorhandenen Unterlagen ist leider nicht zu entnehmen, wie viel „Bares“ die Stadt beigesteuert hat. Auch konnten damals „arme Schachvereine“ noch Schachmaterial vom Schachverband ausleihen oder gebrauchte Schachspiele mit Brett für 5 DM oder gebrauchte Schachuhren für 18 DM käuflich erwerben. Gut daß dies beim Oberbürgermeister Palm nicht bekannt war, sonst hätte er bestimmt den Zuschuß auf neue Spielgarnituren glatt abgelehnt. Insgesamt endete die erste Schachsaison der Vaihinger Schach-vereinigung mit einem Vierten Platz unter zehn Vereinen – eine beachtliche Leistung. Denn der größte Teil der Spieler hatte (noch) kein eigenes Auto. Zu den Auswärtsspielen fuhren sie oft mit dem Zug und mußten daher fast den ganzen Sonntag für das Schachspiel opfern. An den Spielabenden wurden kurze Vorträge in Theorie und Taktik organisiert oder man analysierte die gespielten Partien. Das Schach wurde von Anfang an auf eine solide Grundlage gestellt.
1954 Am 18.1.1954 war die erste Jahreshauptversammlung des noch kleinen Häufleins der Vaihinger Schachspieler. Der bisher nur kommissarisch eingesetzte Vorstand wurde bestätigt. Im Oktober 1954 übernahm Rolf Löffler den Posten des Schriftführers. Mit ihm, der aus der Ostzone kam und Stadtmeister in Chemnitz gewesen war, gewann der Vaihinger Schachclub eine bedeutende Spielerpersönlichkeit. Außerdem saß nun der 14-jährige Schüler Erhard Konrad aus Ensingen für die Vaihinger Mannschaft am Brett, der so talentiert war, daß er es gut mit den „Großen“ aufnehmen konnte.
In der Saison 1954/55 lehrte die Vaihinger Mannschaft ihren Mitkonkurrenten in der A-Klasse das Fürchten: Rolf Löffler, Michael Holtz, Dr. Frommherz, Erhard Konrad, Bernhard Iglitz, Peter Conrad, Leopold Jany und Heinrich Haidle holten sich die Meisterschaft in der A-Klasse und stiegen in die Kreisklasse auf. Der zahlenmäßig kleinste Verein des Schachkreises Ludwigsburg erhielt erstmals eine Meisterschaftsurkunde, die natürlich im Café Mayer einen Ehrenplatz bekam.
„Auf und Ab“ im Verein
Nicht nur die Meisterschaft machte deutlich, daß sich der Verein nun konsolidiert hatte. Gute Spieler, eine enge Zusammengehörigkeit und sportliche Erfolge signalisierten einen Aufwärtstrend. Die besondere Beschäftigung mit Jugendspielern trug ihre ersten Früchte.
Der 14-jährige Erhard Konrad war mehrfach bei Jugendturnieren erfolgreich und wurde auch in die Jugendauswahl des Schachverbandes für einen Wettkampf in der damaligen DDR berufen. Das war eine große Auszeichnung. Leider konnte der Verein dieses ehrgeizige Talent nicht halten. Er wurde später Studentenmeister von Baden-Württemberg.
1955 Wurde erstmals auch eine zweite Mannschaft in der B-Klasse aufgestellt, aber mangels Spieler mußte sie nach einem
Jahr wieder gelöscht werden. 1956 bröckelte es dann leider auch in der ersten Mannschaft, weil starke Spieler aus
Vaihingen wegzogen.
1957 Im Jahr 1957 wurde die Situation für die Vaihinger Schachvereinigung immer schwieriger. Der Erste Vorsitzende M. Holtz verließ Vaihingen und legte sein Amt nieder. Von da an übernahm Dr. Peter Frommherz die Führung der Schachvereinigung zusammen mit Peter Conradt als Spielleiter. Ohne den unermüdlichen Einsatz dieser beiden Persönlichkeiten hätte sich der Verein im Auf und Ab der folgenden Jahre nicht halten können. Ein großes Problem stellten der zu geringe Mitgliederstand und das ungenügende Spielerpotential dar. Öfters kam es vor, daß man keine komplette Mannschaft für die Wettkämpfe aufstellen konnte. Doch man hielt auch in diesen kritischen Zeiten zusammen und war sich immer der Aufgabe bewußt, der Öffentlichkeit und insbesondere der Jugend ein sinnbildendes Freizeitangebot zu machen.
1958 Während sich 1958 die Mannschaft noch einen guten Mittelplatz in der Kreisklasse halten konnte, mußte sie danach wieder in die A-Klasse absteigen. Glücklicherweise fanden auch einige neue Spieler mit guter Turniererfahrung den Weg ins Café Mayer und traten in den Verein ein. Prompt stieg die Mannschaft in der Verbandsrunde 1961/62 wieder in die Kreisklasse auf. Der Jugendspieler Erhard Oelke wurde zweimal hintereinander Jugendkreismeister.
1964 beschloß man, wieder eine Zweite Mannschaft aufzustellen, damit vor allem die jungen Spieler Turniererfahrung sammeln konnten. Der Spielabend wurde von Freitag auf Montag gelegt. 1965 findet man die Vaihinger Mannschaft wieder in der A-Klasse. Gleichmaßen vergingen die folgenden Jahre: Neue Gesichter tauchten im Verein auf und verschwanden wieder. Die Mitgliederbasis blieb schwach. Der Verein mußte aktiv werden.
1968 führte man nach Absprache mit den Oberschulen einen wöchentlichen Anfängerkurs für Schülerinnen und Schüler ein. Trotz großer beruflicher Inanspruchnahme setzten sich Dr. Frommherz, Stefan Gabriel und Peter Conradt für diese wichtige Jugendarbeit als Lehrer ein.
1969 wurde das großfeldrige Schachbrett vor der Stadthalle aktiviert. Heinrich und Marta Haidle stifteten dazu dem Schachclub ein zugehöriges großes Schachspiel. Bei der Premiere machte Bürgermeister Palm den ersten Zug. Durch die Zusammenlegung der Schachkreise Ludwigsburg und Heilbronn ergab sich eine neue Klasseneinteilung. Dadurch hatte Vaihingen das Glück, wieder in der Kreisklasse statt wie bisher in der A-Klasse zu spielen.
Exodus
1972 In der Jahreshauptversammlung 1972 teilte der Erste Vorsitzende Dr. Frommherz mit, daß man gezwungen sei, das Spiellokal zu wechseln. Das Café Mayer am Marktplatz, seit Bestehen der Schachvereinigung ein gern besuchtes und qualifiziertes Spiellokal, war in andere Hände übergegangen. Damit begann eine Periode des Suchens nach einem bleibenden Lokal. Die sich immer wieder in den Weg stellenden Schwierigkeiten bekamen dem Spielbetrieb gar nicht. Der ständige Wechsel von einem Lokal zum anderen, die Ungewißheit, wo man spielen oder die Spiele aufbewahren könne, belasteten die Nerven und die Motivation. Es war wohl die schwierigste Periode seit Gründung des Vereins.
1973 errang man am Schachbrett trotzdem beachtliche Erfolge: Wolfgang Erben drang bis in die Bezirks-Einzelmeisterschaftskämpfe vor. Man führte einen Fernschachkampf gegen die DJK Regensburg durch. Der Höhepunkt dieses Jahres war jedoch eine Simultanvorstellung des deutschen Meisterspielers Sigmund Wolk an 24 Brettern gegen starke Spieler aus Vaihingen, Mühlacker und dem Kreis Ludwigsburg. Der Kampf endete für den Meister mit einer einzigen Verlustpartie.
1974 wurde das Gasthaus „Engel“ mit dem schachfreundlich gesinnten Ehepaar Schuller zum „rettenden Engel“ für unseren Schachklub. In dem Nebenzimmer, das uns Frau Schuller eigens reservierte, kehrte wieder Ruhe und Beständigkeit an den Schachbrettern ein. Der Vorstand wandte sich an 24.4.1975 mit sehr ernsten Worten an die Spieler, doch wieder vollzählig zu den Spielabenden und den Mannschafts-Wettkämpfen zu kommen, andernfalls bestehe die Gefahr, daß der Verein aufgelöst werden müsse. Der Appell fruchtete, denn von Auflösung wollte niemand etwas wissen. Im Juli 1975 legte Dr. Frommherz, der seit 1957 vorbildlich den Verein zusammengehalten, organisiert und geführt hatte, den Vorsitz nieder. Der neue Vorstand setzte sich zusammen aus dem Ersten Vorsitzenden Michael Holtz, Zweiter Vorsitzender Dr. Peter Frommherz, Schriftführer Eberhard Schulze, Kassier Ewald Erben und Spielleiter Stefan Gabriel. Man dankte Dr. Frommherz für die große Arbeit und die persönlichen Verdienste, die er dem Schach in Vaihingen gewidmet hatte. Ohne seinen Einsatz wären die Akten über die Schachvereinigung wohl bereits geschlossen worden.
Erfolge und Meisterschaften
1976 Unter der Betreuung durch Spielleiter Gabriel wurden die Vaihinger Schachspieler in der A-Klasse wieder zu
einem gefürchteten Gegner. Im Dezember 1975 hatte die Mannschaft die Tabellenspitze erobert. Auch 1976 gab es Kantersiege am laufenden Band und man errang die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Kreisklasse. Zudem errang man in der Pokalrunde des Bezirks Unterland den Bezirks-Wanderpokal. Und als es in Bietigheim um die Blitz-meisterschaft für Vierer-Mannschaften ging, holten sich E. Schulze, S. Hauptmann, S. Gabriel und H. Ettle auch diese Trophäe! Neben den wachsenden Aktivitäten im Verein wurde ab 1976 regelmäßig eine jährliche Vereinsmeisterschaft um den Vereins-Wanderpokal ausgetragen. Den ersten offiziellen Vereinsmeister-Titel erkämpfte sich 1976 Eberhard Schulze.
1977 In der Verbandsrunde 1976/77 knüpfte die Vaihinger Schach-vereinigung an ihre Erfolge aus der vorangegangenen Saison an: Die erste Mannschaft stieg in die Bezirksklasse auf und die auch zweite Mannschaft errang die Meisterschaft in der C-Klasse und rückte in die B-Klasse auf. Eberhard Schulze mischte kräftig bei der württembergischen Meisterschaft im Blitzschach mit und belegt schließlich Platz 8. Beim Turnier um den Pokalmeistertitel erreichte er das Halbfinale – ein großartiger Erfolg. Durch die vielfältigen schachlichen und geselligen Aktivitäten im Verein und die Erfolge blieben neue Mitglieder nicht aus. So konnte 1977 eine aus Schülern und Jugendlichen gebildete Dritte Mannschaft aufgestellt werden. Sie eilte von Erfolg zu Erfolg und wurde C-Klassen-Meister. Im Herbst wurde dann im „Engel“ der erste „Gesellige Abend“ der Schachvereinigung gefeiert mit Musik, Tanz, lustigen Beiträgen und Ehrungen besonders für die Schachfrauen für ihr Verständnis und ihre Unterstützung.
1978 wurde die erste stadtoffene Blitzmeisterschaft ausgetragen. Es siegte erwartungsgemäß E. Schulze. Bei der Jahresversammlung legte M. Holtz sein Amt nieder und der bisherige Zweite Mann, Walter Pungartnik, wurde der neue Erste Vorsitzende der SvG.
1979 Unter dem Motto „Im Verein muß was los sein, wenn man neue Mitglieder gewinnen will“, veranstaltete die SvG zur Faschingszeit 1979 ihr erstes Skat-Blitzschach-Turnier – ein lustiges Skat-Schach-Kombinationsspiel. Sieger wurde natürlich E. Schulze. Ebenso wurde der erste Schachtreff mit einem öffentlichen Simultanspiel des Vereinsmeisters E. Schulze veranstaltet. Diese Veranstaltungen wurden nun zur festen Einrichtung im Schachgeschehen der SvG. Ebenso wie das zünftige Gartenfest bei Karl Bossert. Bei der Jahres-hauptversammlung 1979 konnte der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert werden: Die Erste Mannschaft erkämpfte sich die Bezirksliga-Meisterschaft und stieg damit in die Landesliga Unterland auf.
1980 Die Zweite Mannschaft erspielte sich 1980 die Meisterschaft in der B-Klasse und stieg 1981 sogar in die Kreisklasse auf. Die Erste Mannschaft errang 1982 mit dem fünften Platz ihre beste Platzierung in der Landesliga. Inzwischen war die Schachvereinigung ein eingetragener Verein geworden, um die Vereinsförderung durch die Stadt zu verbessern. In der Grund- und Hauptschule wurde unter der Leitung von W. Pungartnik und S. Gabriel eine Schach-Ag gegründet.
1983 wurden zwei überregionale Schachveranstaltungen nach Vaihingen geholt: die Kreisjugend-Blitzmeisterschaft und der Schachkongreß des Bezirks Unterland mit über 180 Schachspielern.
1984 Da die Durchführung des Schachkongresses in Vaihingen so reibungslos verlief, wurde diese Bezirks-Großveranstaltung
1985 noch einmal an uns vergeben. 42 Mannschaften mit ca. 170 Schachspielern wollten den Bezirks-Pokal dem fast ewigen Besitzer Marbach endlich entreißen. Und die Überraschung gelang: Bietigheim gewann den Pokal und Vaihingen wurde Vize-Pokal-Meister. Für die Verköstigung sorgten wieder unsere Schachfrauen. In diesem Jahr konnte in der Gaststätte „Traube“ ein zweites Spiellokal gefunden werden. Hier wurde nun jeden Freitag in gemütlicher Atmosphäre Schach und Skat gespielt und auch manches sonntägliche Mannschaftsspiel durchgeführt. Der Schachverein hatte ein zweites, mehr geselliges Standbein gefunden.
Vereinsleben – Leben im Verein
Schachspielen – im Verein macht es mehr Spaß! Zumal, wenn der Verein mehr bietet als nur Bretter, Figuren und Schachgegner. Gerade in einer kleinen Stadt wie Vaihingen ziehen viele gute Schachspieler aus beruflichen Gründen immer wieder weg, und so ist ein lebendiger Schachverein darauf angewiesen, durch abwechslungsreiche Aktionen und gute Jugendarbeit zu werben und zu motivieren. Darüber hinaus müssen auch für die Partner und Familien der Schachspieler und Schachspielerinnen Veranstaltungen angeboten werden, damit sich eine Gemeinschaft im Verein erhält.
1986 So beteiligt sich die SvG seit 1986 regelmäßig am Ferienprogramm der Stadt Vaihingen/Enz. Beim sogenannten „Schnupperschach“ werden die 7- bis 14jährigen Kinder in die Anfangsgeheimnisse des Schachspiels eingeweiht und können dann bereits am zweiten Tag dieses Ferienprogramms ein kleines lustiges Schachturnier bestreiten.
1987 Zusammen mit den Illinger Schachfreunden wagten sich die Vaihinger Schachfreunde 1987 an die erste Straßenfest-Beteiligung in Vaihingen. Das Angebot mit einem Schachlösungswettbewerb mit Gewinnchancen und mit dem heute schon traditionellen Schupfnudel-Angebot aus der Riesenpfanne kamen sie gut an.
1988 Auf Initiative von W. Pungartnik – seit 1986 Breiten- und Freizeitreferent des Schachverbandes Württemberg – startete die SvG einen Talentsichtungs-Schachkurs für Schüler im Vereinslokal. Der Schachcomputer-Hersteller Hegener und Glaser aus München stellte uns dafür 10 Schachcomputer der Marke „Mephisto Schachschule“ zur Verfügung. Die Kinder durften die Geräte mit nach Hause nehmen. Der Kurs war auf 1 Jahr angelegt und wurde zu einem vollen Erfolg für den Verein. Anja Beuchle schaffte es innerhalb von eineinhalb Jahren, sich
über die Kreis- und Bezirksmeisterschaft für die Württembergische Mädchenmeisterschaft zu qualifizieren. Mit dazu beigetragen hat sicher auch der engagierte Einsatz des Jugendleiters E. Klein und des lizenzierten Übungsleiters J. Weis. Der enorme Mitgliederzuwachs in den nächsten Jahren – besonders im Jugendbereich – war mit Sicherheit auf diesen Schachkurs zurückzuführen.
1989 Auch beim „Vaihinger Tag“ auf der Landesgartenschau 1989 in Bietigheim und bei der Einweihung des neuen Bahnhofs mischte die SvG mit öffentlichen Schachspielen und Schachlösungs-Wettbewerben kräftig mit. Ferner wurde in diesem Jahr die erste Schnellschach-
Meisterschaft des Bezirks Unterland mit vollem Erfolg für Veranstalter und Teilnehmer ausgetragen. Alle diese Aktivitäten führten zum stärksten Mitgliederzuwachs der Vereinsgeschichte: Der Mitglieder-stand stieg von 29 auf 56 Mitglieder – davon 18 Schüler und Jugendliche! Bis 1991 stieg der Mitgliederstand weiter auf 73 Mitglieder – davon 29 Schüler und Jugendliche. Hier zeigte sich wieder einmal, daß es nur in einem Verein, in dem „was los ist“, eine positive Mitgliederbewegung gibt.
1992 So wagte sich die SvG daran, 1992 ein eigenfinanziertes offenes Schachturnier zu veranstalten: Im Löwensaal der Stadthalle konnten 32 Teilnehmer aus dem Ludwigsburger, Vaihinger und Böblinger Raum begrüßt werden. Sieger dieses ersten Schnellschach-Turniers mit 30 Minuten Bedenkzeit pro Partie und Spieler wurde M. Hüttig aus Bietigheim. Ewald Erben erhielt in diesem Jahr für seine überaus engagierte und vorbildliche Vereinsarbeit die Ehrenurkunde des Schachverbands Württemberg und die silberne Ehrennadel des Württ. Landessportbundes. Zusammen mit der Ehrenmitgliedschaft im Schachverein ist er bis heute das höchstausgezeichnete Mitglied der SvG.
1993 Im Jubiläumsjahr 1993 hat sich die SvG neben ihren traditionellen Veranstaltungen, wie Skat-Blitzschach, Schachtreffs, und Ferien-programmbeteiligung, mit einigen Veranstaltungen besonders engagiert. Dazu gehört das erste Kaltenstein-Open im Schloß Kaltenstein. Dieses Schnellschachturnier ist bis heute eine der schachlichen Attraktionen der Schachvereinigung. Weiterhin fand eine Teilnahme am Maientag statt. Die Schachspielgelegenheit hat mit der Aufgabe des Spiellokals „Traube“ einen herben Rückschlag erlitten. Zu den Verbandsspielen mußte die Erste Mannschaft zum Vereinsheim des Albvereins, die Zweite und Dritte Mannschaft ins Rondell wechseln. Zum 40. Jubiläum wurden die Gründungsmitglieder Peter Conradt, Bernhard Iglitz, Josef Kreuzwieser, Werner Fisch, Heinrich Haidle und Michael Holz geehrt. Die goldene Ehrennadel erhielten Karl Krauß und Ewald Erben.
1994 Am Maientag traten die Schachspieler zusammen mit der Grund- und Hauptschule als „lebende Schachfiguren auf. Uwe Eggert wurde Württembergischer Vize-Pokalmeister. In diesem Jahr führte Joachim Kuhnle, der neue Turnierleiter, den Ewald-Erben Pokal ein. Das Schnellschachturnier „Kaltenstein Open“ erreichte mit 54 Teilnehmern seinen bisherigen Höhepunkt. Die Schachvereinigung veranstaltete das Achtelfinale der Deutschen Pokaleinzelmeisterschaft im Friedrich Abel
Gymnasium. In der Auricher Turn- und Festhalle fand die Verbandsspiel-Endrunde der Bezirksklasse statt.
1995 Das Jahr 1995 brachte einen großen sportlichen Erfolg. Die Erste Mannschaft wurde Meister der Bezirksklasse und stieg damit in die Landesliga auf.
1996 Der Verein zählte 71 Mitglieder. Er erhielt den Zweiten Preis im Wettbewerb „Top Verein 1995“, der vom Württembergischen Schachverband ausgeschrieben war. Bei der Vergabe dieses Preises wurde besonders Wert auf die langjährige Förderung der Jugendarbeit gelegt. Der Erste Mannschaft fehlte ½ Punkt zum Klassenerhalt in der Landesliga. Die Zweite Mannschaft stieg in die A-Klasse auf. 1996 war die Geburtsstunde der Offenen Vaihinger Stadtmeisterschaft. Um den von der Stadt Vaihingen gestifteten Pokal wurde in den von der Volksbank zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten gekämpft.
Eine Zeit des Aufschwungs
Die folgenden Jahre sind geprägt durch Aufbau des Vereinsheims, Erweiterung der geselligen Angebote und konsequente Jugendarbeit.
1997 Nach 19 Jahren wurde Walter Pungartnik als Erster Vorsitzender von Herbert Quirin abgelöst. Dieser formulierte seine mittelfristigen Schwerpunkte mit Aufbau des geplanten Vereinsheims, konsequente Jugendarbeit und Erweiterung des Angebots für gesellige Veranstaltungen. Im Dezember erschien zum ersten Mal die „Schach-Info“, eine vierteljährige Schachzeitschrift. Sie berichtet seit diesem Zeitpunkt über die aktuelle Situation im Verein.
1998 Dieses Jahr war der Beginn der Arbeiten am neuen Vereinsheim. Nach Perl, im Länderdreieck Deutschland, Luxemburg und Frankreich, fand der erste Wochenendausflug statt. Der Vaihinger Hans-Jörg Brühl gewann die Offene Stadtmeisterschaft. Jan Schaller wurde Kreismeister. Die Schachvereinigung veranstaltete die Bezirksjugend-einzelmeisterschaften im Friedrich Abel Gymnasium.
Horst Schmidt und Herbert Quirin übernahmen die Schach AG im FAG und gründeten eine weitere in der Ferdinand-Steinbeis-Realschule. Der Gesellige Abend fand im neuen Vereinsheim statt.
1999 Am 6. Februar feierten wir in Anwesenheit von Oberbürgermeister Heinz Kälberer und Stadtkämmerer Jürgen Liegmann die Einweihung des Vereinsheims. Etwa 2000 Stunden und annähernd 10000 € waren investiert worden. Damit fand die stetige Suche nach einem Lokal für Übungsabende, Verbandsspiele und gesellige Veranstaltungen ein Ende. Vor allem die Jugendarbeit erlebte eine neue Blüte außerhalb von Gastwirtschaften. Der Südwestfunk sendete live aus der Grabenstraße „Radio Stuttgart um 5“. Als Erweiterung der geselligen Veranstaltungen wurde eine jährliche Kaffeestunde im Vereinsheim eingerichtet. Die Schachvereinigung baute ihren Stand beim Straßenfest im Vereinshof auf und nutzte somit die große logistische Möglichkeit durch die Nähe des Vereinsheims. Seit September ist die Schachvereinigung im Internet durch eine eigene Homepage vertreten.
2001 Fast über ein ganzes Jahr war die Schachvereinigung in der Freitagsausgabe der Vaihinger Kreiszeitung vertreten. Herbert Quirin forderte die VKZ-Leser zum Schachduell auf. Die Mehrheit der Leser bestimmte den Gegenzug, den Quirin in der Freitagsausgabe beantwortete. Nach Ende der Partie wurde Klaus Haug als eifrigster Teilnehmer am Duell geehrt. Der Württembergische Schachverband erteilte der Schachvereinigung ein Lob wegen der Mitgliedssteigerung um 19% „gegen den Trend“ in Verband und Bezirk. Gudrun Römischer erkämpfte sich den dritten Platz (U14) bei den Württembergischen Meisterschaften und wurde anschließend zum Länderkampf eingeladen. Hansjörg Mecke und Herbert Quirin beteiligten sich zum ersten Mal beim Sommerferienprogramm in Kleinglattbach. Die Schachvereinigung erhielt einen Sonderpreis vom Verband für Breitenschach und Jugendarbeit. Bei der Haupt-versammlung wurde eine Ehrungsordnung verabschiedet. Ein Satzungsänderung veränderte die Struktur des Vorstandes. Damit kann der Verein schneller auf Umfeldeinflüsse reagieren und Aufgaben auf Zeit vergeben. Um die Kontakte mit dem Nachbarverein Illingen zu verbessern fand ein Freundschaftskampf statt.